Ludwig Schwinkhart entstammte einer 1466 in Bern eingebürgerten Familie, deren Vertreter bereits nach kurzer Zeit in den Räten sassen. Über den Bildungsweg von Ludwig lässt sich nichts eruieren. 1517 gelangte er in den Grossen Rat von Bern. Wahrscheinlich nahm er an mehreren Feldzügen nach Oberitalien teil (Novara 1513; Feldzug 1515, ohne Marignano); 1522 fiel er in der Schlacht bei Bicocca.
In den Jahren 1519–1521 schrieb er eine Chronik, die mit dem Jahr 1507 einsetzt und 1521 jäh abbricht. Die in annalistischer Form ausgebreitete Zeitgeschichte hat den Charakter eines noch nicht überarbeiteten Entwurfes, in dem sich zwar flüchtige Irrtümer und Versehen finden, in dem er sich aber bemüht, die Wirren der Zeit ordnend zu verstehen. Er nennt die Ungerechtigkeit und die Gräuel des Krieges beim Namen und predigt den Frieden. Das Autograph seiner Chronik ist verschollen; erhalten geblieben ist lediglich eine Abschrift von 1539, die auch die Grundlage der Edition von Hans von Greyerz (1941) bildet.