«Der Bund» gehört seit 1850 zu den wichtigsten Tageszeitungen in der Stadt Bern mit einem Schwerpunkt auf nationalen Themen. Der Titel war dabei Programm: Es ging darum, den 1848 gegründeten Bundesstaat aus Sicht der Hauptstadt gegen konservative Kräfte zu unterstützen. Die Zeitung war freisinnig-liberal ausgerichtet, seit 1958 bezeichnet sie sich als «unabhängige liberale Tageszeitung». Ab 1925 nahm sie mit dem Sportteil und einer Frauenseite neue Themen in die Berichterstattung auf. Durch die Fusion anderer Zeitungen im Kanton Bern zur «Berner Zeitung BZ» 1979 und mit der Wirtschaftskrise um 1990 geriet der Bund in wirtschaftliche Schwierigkeiten, worauf die Verlegerfamilie die Aktienmehrheit 1992 an Medienkonzerne verkaufte.
Die Zeitung erschien von 1850 bis 1965 täglich und seither an sechs Tagen pro Woche. Zwischen 1890 und 1967 gab es jeweils eine Morgen- und eine Abendausgabe. 1920 bis 2009 lag der Zeitung am Wochenende «Der kleine Bund» als Kulturteil bei. 1951 modernisierte der Bund die Druckschrift und wechselte von der Frakturschrift zu einer besser lesbaren lateinischen Schrift (Antiqua). Zudem veränderte sich das Erscheinungsbild ab den 1950er Jahren mit der Verwendung grösserer Titel, mehr Fotografien und Karikaturen.