Die Badekur gilt als Frühform des Tourismus. Schon vor 3000 Jahren wurde die Mauritiusquelle in St. Moritz erstmals gefasst. Ab dem 15. Jahrhundert begannen Ärzte wie Paracelsus die medizinische Wirkung von Heilquellen zu erkunden. Zahlreiche Thermalquellen wurden für Badende erschlossen. Im Gebiet des heutigen Kantons Bern gehörte das Gurnigelbad (1591) und das Schwefelbad an der Lenk im Simmental (1690) zu den ältesten und bekanntesten Heilbädern. Im dreibändigen balneologischen Werk des Appenzeller Arztes Gabriel Rüsch (1794-1856) «Vollständiges Handbuch über Bade- und Trink-Curen» (2. Auflage) werden weitere bernische Heilbäder wie Blumenstein, Brüttelen, Enggistein bei Worb, Lochbachbad, Leissigen, Marzilibad, Bad Weissenburg und Worben genauer vorgestellt.
Mit der Verbesserung der Verkehrswege im 19. Jahrhundert nahm die Reisetätigkeit einen grossen Aufschwung. Trink- und Badekuren galten nun als modisch und wurden allen Menschen, die es sich leisten konnten, zur Erholung und allgemeinen Stärkung der Gesundheit empfohlen. Während der Boomjahre in der Belle Époque florierten die oft sehr eleganten bis mondänen Badekurorte. Einen Eindruck davon vermittelt das Album «Bad Heustrich in Wort und Bild».
Die hier aufgeführten Drucke stammen grösstenteils aus den digitalisierten Beständen der Universitätsbibliothek Bern. Das Bildmaterial hauptsächlich aus dem Bildarchiv der ETH-Bibliothek und weiteren Universitätsbibliotheken.
Beachten Sie auch den Eintrag «Reiseberichte über den Kanton Bern aus dem 18. und 19. Jahrhundert».
Bildnachweis: Gurnigel-Bad, Grand-Hotel 11.09.1926, Fotograf: Walter Mittelholzer, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv.