Der Berner «Hinkende Bot» wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von Niklaus Emanuel Haller und Franz Rudolf Fels in der Oberen Druckerei erstmals herausgegeben. Das früheste erhaltene Exemplar wurde 1717 auf das Jahr 1718 gedruckt. Vorbild für den Berner «Hinkenden Bot» waren die beiden Hinkenden Boten aus Basel, deren Herausgeber sich schon 1714 über die Konkurrenz aus Bern beklagten. Der Berner «Hinkende Bot» ist ein typischer Volkskalender mit Kalenderteil, Praktik (Brattig), Texten über denkwürdige Ereignisse und Holzschnitten. Der «Hinkende Bot» ist der am meisten verbreitete Volkskalender in Bern, er wurde in Auflagen bis zu 40'000 Exemplaren gedruckt (erste Hälfte 19. Jahrhundert) und erscheint, drucktechnisch und inhaltlich erneuert, bis heute. Zum 300-Jahr-Jubiläum erschien von Norbert Wernicke eine Festschrift, in welcher die Geschichte des «Hinkenden Bot» nachzulesen ist.
Die Brattig : 300 Jahre Hinkende Bot von Bern / Norbert D. Wernicke. - Bern : Stämpfli-Verlag, 2018.
Es gibt weitere Kalender dieser Art. Der Appenzeller Kalender (1722 bis heute) beispielsweise liegt ebenfalls digiatlisiert vor.