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Prüfungsarbeiten der Hohen Schule zu Bern (1528-1805)

Die Hohe Schule zu Bern wurde 1528 nach der Reformation gegründet, um reformierten Pfarrern eine Aus- und Weiterbildung an einer Hohen Schule zu ermöglichen. Die Schule wurde im ehemaligen Berner Barfüsserkloster eingerichtet. An der Lehranstalt konnte man den Titel «verbi divini minister» (V. D. M.) erwerben. Besonders begabte Schüler konnten anschliessend zur Weiterbildung an andere Hohen Schulen oder Universitäten geschickt werden.

Die Schulordnung von 1548 nennt den Inhalt des Unterrichts: Auslegung des Alten und Neuen Testaments, Rhetorik und Dialektik, Homiletik, dazu Hebräisch und Griechisch. Später kamen Mathematik und Physik dazu. Die Zahl der Schüler variierte im 16. Jahrhundert zwischen zwölf und sechzehn, davon zehn aus der Stadt Bern und je zwei aus Thun, Zofingen und Brugg. 

Im Zuge einer Reorganisation des höheren Schulwesens in der Mediationszeit wandelte 1805 die Regierung Berns die bisherige Theologenschule zu einer Akademie mit vier Fakultäten um. Jetzt konnten in Bern neben Pfarrern auch Juristen und Mediziner ein vollständiges Studium absolvieren. Die Hohe Schule und die Akademie sind dementsprechend Vorgängerinstitutionen der Universität Bern.

Die hier verlinkten digitalisierten Prüfungsarbeiten («Dissertationes», «Disputationes», «Theses» etc.) der Hohen Schule waren nicht Dissertationen im modernen Sinne, sondern Zwischen- und Abschlussprüfungen aller Art. Sie wurden in den Jahren 1617 bis 1760 in Latein verfasst und beschäftigen sich mit theologischen Fragestellungen.

Hinweise

Bild: Ausschnitt aus dem Berner Stadtplan von Gregor Sickinger: Gebäudekomplex der alten Hochschule um 1600. Nach der Ölkopie von J. L. Aeberli von 1755, Bernisches Historisches Museum.